Zehn "Fauxpas", die die Karriere killen können – und wie man sich wieder herauswindet. Plus zehn Tipps, die
Ihnen vermutlich kein Jobcoach verraten würde
1 Sie ersticken in Arbeit, dann ruft noch ein Kunde an, der mit Ihnen über die Preiserhöhungen der letzten
sieben Quartale diskutieren möchte. Nach dem fünften Quartal werden Sie ungehalten. Kurz nach dem Telefonat
werden Sie zum Chef gerufen: Der Kunde hat sich über Ihre Patzigkeit beschwert ...
Job-Coach Dirk Möller: "Wahrscheinlich ahnen Sie es schon: Auch wenn der Kunde noch so eine Nervensäge ist,
hier ist ein schneller Rückruf angesagt, in dem Sie sich bei ihm für Ihr Verhalten entschuldigen sollten." Die
restlichen zwei Quartale wollen Sie ja schließlich auch noch mit Würde überstehen, oder?
2 Ach ja, die Domina-Motto-Party bei Benno. Die war lustig! Wenn das Foto von Ihrer My-Space-Seite, auf dem Sie gerade
einen anderen Partygast mit der Peitsche versohlen, bei Ihren Kollegen die Runde macht, ist das allerdings weniger lustig.
Dirk Möller: "Niemals vergessen, dass auch Ihre Kollegen googeln können. Deswegen keine anstößigen
Fotos auf Webportale wie My Space oder StudiVZ stellen." Bei den Kollegen erwähnen Sie einfach, dass Sie zu den
Glücklichen gehören, die auch noch ein Privatleben besitzen und ersetzen die Fotos etwas später durch ein
paar hübsche Panoramabilder vom letzten Chiemsee-Urlaub ...
3 Das Kundenmeeting läuft super. Sie haben einen großen Auftrag an Land gezogen, sprühen vor Kompetenz
und in Ihren Ohren rauscht das Adrenalin. Dann hören Sie sich sagen: "In drei Monaten wird es bei uns einige
Umstrukturierungen geben, die Ihnen sehr gelegen kommen. Denn ..."
Solche Situationen lösen beim Chef Schnappatmung aus! Dirk Möller: "Noch geheime Interna auszuplaudern ist ein
absolutes No-Go und könnte Ihrer Karriere ein jähes Ende machen. Da hilft nur noch eins: Schadensbegrenzung.
Rufen Sie den Kunden – am besten nicht vom Großraumbüro aus – noch einmal an und bitten Sie ihn um
Geheimhaltung. Dann erst einmal abwarten, ob etwas durchsickert. Zu einem späteren Zeitpunkt sind die Interna
vielleicht nicht mehr ganz so geheim."
4 Steffi aus der Akquise hat mit ihrem Tigerrock mal wieder völlig daneben gegriffen. Was Ihre Lieblingskollegin
Jana wohl dazu meint? Schnell eine Email geschrieben und abgeschickt. Und zwar – uups – an alle. Jetzt kennt
das gesamte Büro Ihre Meinung über Steffis Tigerlook. Steffi eingeschlossen. Was tun?
Dirk Möller: "Totschweigen funktioniert hier leider nicht. Aktion ist angesagt. Entweder schreiben Sie Ihrer Kollegin
eine Email, in der Sie zugeben, dass der pure Neid Sie zu der Lästerattacke gezwungen hat und erkundigen sich ganz
nebenbei, ob sie auch die passenden Schuhe zum Rock hätte. Oder Sie gehen persönlich zu ihr, entschuldigen sich
und laden sie in die Kantine ein."
5 Ihr Chef kritisiert Ihre Präsentation, an der Sie wochenlang gearbeitet haben. Was für ein Vollidiot.
Sie machen Ihrem Ärger bei den Kollegen Luft. Leider entdecken Sie Ihren Chef, der im toten Winkel steht, erst,
nachdem Sie Ihre Darbietung beendet haben.
Dreimal dürfen Sie raten: "Da hilft wirklich nichts anderes, als das Gespräch mit Ihrem Chef zu suchen.
Erklären Sie ihm sachlich, worüber Sie sich so geärgert haben, und bitten Sie ihn um Entschuldigung",
rät Dirk Möller. [...]
UNSERE EXPERTEN:
DIRK MÖLLER ist Jobcoach und Karriereberater aus Hamburg. Er hilft beim Schreiben von Bewerbungen, Lebensläufen,
Arbeitszeugnissen, bereitet auf Vorstellungsgespräche und Management-Audits vor. [...]